Die Welt ist im Umbruch. Die Coronakrise, warf ein Schlaglicht auf soziale Ungerechtigkeiten und verschärfte sie. Teuerung, Inflation und Flucht von Frauen und Kindern sind Folgen des Krieges in der Ukraine. Der drohende Klimakollaps muss erst noch abgewendet werden. All das stellt uns in eine historische und globale Zäsur.
Die Krisen treffen uns alle. Die volle Wucht der Zusatzbelastungen und finanziellen Nöte trifft Alleinerzieher*innen und ihre Kinder.
Strukturelle Versäumnisse der Vergangenheit und Gegenwart schließen sie oft vom gesellschaftlichen Leben aus. Das werden wir jetzt ändern.
Wir wollen eine Zukunft, in der alle Familienformen gewürdigt und anerkannt werden.
Wir wollen eine Zukunft, in der alle Kinder, unabhängig vom Beziehungsstatus ihrer Eltern, die gleichen Chancen haben.
Wir wollen eine Zukunft der Aufklärung, Aufmerksamkeit und Anerkennung für Alleinerzieher*innen und ihre Kinder.
Wer die Zeichen der Zeit erkennt, weiß:
Es ist Zeit, Leistung anzuerkennen. Die historischen Ungerechtigkeiten, mit denen viele Alleinerzieher*innen bis heute konfrontiert sind, stehen in keinem Verhältnis zu ihren täglichen Leistungen.
Es ist Zeit, gesellschaftliche Ziele zu überdenken. Es gilt, Mitgefühl und Verantwortungsbereitschaft zu stärken und koordiniert zu handeln.
Es ist Zeit, für ein gutes Leben für alle. Die weitverbreitete Armut in Ein-Eltern-Haushalten ist ein No Go. Kinderarmut nehmen wir nicht mehr hin. Weder in den armen noch in den reichen Ländern der Erde.
Es ist Zeit, danke zu sagen.
Danke - Alleinerzieher*innen. Ihr kämpft allzu oft mit Armut, Überarbeitung und Isolation. Trotzdem gebt Ihr alles, um Euren Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen. Liebevoll, umsichtig und beharrlich.
Danke – Kinder
von Alleinerzieher*innen. Euer Start ins Leben ist oft kein Kinderspiel. Trotzdem blickt Ihr tapfer in die Zukunft.
Danke – Expartner*innen, dass Ihr euch um einen respektvollen Umgang mit dem anderen Elternteil bemüht und alles in Eurer Macht Stehende tut, um Euren finanziellen Beitrag zu leisten.
Danke – Großeltern, Tanten, Onkeln und Großneffen dritten Grades, für das Mittragen der oft schweren Situation einiger Familienmitglieder.
Danke – Lehrer*innen. Ihr geht respektvoll mit Kindern um, die eine Trennung oder Scheidung verarbeiten müssen und oft von Kinderarmut betroffen sind. Ihr integriert sie in der Klasse, ermuntert sie und habt Nachsicht, wenn das Geld wieder nicht in die Klassenkasse eingezahlt wurde.
Danke – Arbeitgeber*innen, dass Ihr die Qualitäten von Alleinerzieher*innen schätzt. Neben Verantwortungsbewusstsein, effizientem Fokus auf das Wesentliche und Multitastking, setzt Ihr auf ihren Mut und den Galgenhumor, den sie entwickelten.
Danke – NGOs, dass Ihr da helft, wo die Gesetze versagen. Ihr seid eine verlässliche Anlaufstelle für Alleinerzieher*innen und ihre Kinder, selbst wenn es bei Euch selbst knapp ist.
Danke – Expert*innen, dass Ihr so viel Wissen gesammelt habt und nicht aufhört, die Vorteile eines guten Lebens für alle - auch für Alleinerzieher*innen und ihre Kinder - klar zu kommunizieren.
Danke – Journalist*innen, dass Ihr nicht müde werdet, über gesellschaftliche und politische Missstände zu berichten, insbesondere, wenn es um Armut und Isolation von Alleinerzieher*innen und ihren Kindern geht. Denn beides geht gar nicht.
Danke – Politiker*innen, dass Ihr, über Parteiinteressen hinweg, für Gesetze kämpft, die die Isolation von Alleinerzieher*innen und Kinderarmut nachhaltig abschaffen. Erstens, weil es an der Zeit ist und zweitens, weil Ihr wiedergewählt werden wollt.